Aktenzeichen XY gegen Mister X

Zwischen 1975 und 1978 erpresste ein sich 'Monsieur X' nennender Mann mit ungewöhnlich persönlich begründeten Drohbriefen und gezielten Sabotageakten die Deutsche Bundesbahn, wobei er trotz großer Polizeianstrengungen lange unentdeckt blieb und erst nach der Ausstrahlung eines Aktenzeichen-XY-Beitrags durch einen entscheidenden Hinweis identifiziert werden konnte.

Es kommt nicht gerade selten vor, dass Eisenbahngesellschaften mit der Drohung erpresst werden, Anschläge auf ihr Betriebsnetz, auf Strecken, Signalanlagen oder Waggons durchzuführen und damit entsprechend großen Schaden an Gütern sowie Leib und Leben der Reisenden anzurichten. Solche Erpressungsversuche sind auch großen Unternehmen, die Güter für den Massenvertrieb - beispielsweise Arzneiwaren oder Lebensmittel - herstellen, wohl bekannt. Wie Eisenbahnattentate treten solche Fälle oft epidemisch auf, sind wenig spektakulär und werden vermutlich oft intern erledigt, schon um die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen. Wie so oft bestätigen Ausnahmen jedoch auch hier die Regel.

Der Brief mit eindeutig erpresserischer Absicht, der am 7. Oktober 1975 bei der Direktion der Deutschen Bundesbahn in Karlsruhe einging, unterschied sich doch in mehrfacher Hinsicht von den sonst üblichen "Wenn Sie nicht, dann ..."-Schreiben.

Erstens war die geforderte Summe - 100.000 Mark - im Vergleich maßvoll, aber auch die sollte nur geliehen sein, spätestens in einem Jahr würde sie zurückgezahlt werden. Zweitens war eine durchaus anständige Verzinsung des Betrags mit sieben Prozent mit im Angebot. Und drittens enthielt der Brief eine detaillierte persönliche Begründung für den Erpressungsversuch - ebenfalls ziemlich ungewöhnlich, wie sogar der Schreiber selbst zugeben musste. [...]

Hörprobe (2:00) "Aktenzeichen XY gegen Mister X: Der Fall Hermann Kraft alias Monsieur Xs" aus der Reihe "Mord-Express" Laden des Audioplayers ...

 

 

Downloadmöglichkeiten

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Credits

Peter Hiess, Jahrgang 1959, ist Journalist, Autor, Übersetzer und nennt sich selbst "Dr. Trash".

Christian Lunzer wurde 1943 geboren und lebt als Buchhändler und Verleger in Wien. Er war Lehrbeauftrager für Publizistik an der Donau-Universität Krems und hat sich auch als Sachbuchautor einen Namen gemacht.

Claus Vester sammelte bereits während seines Studiums erste Erfahrungen in der Münchner Theaterszene und bei einem Tourneetheater. Neben seiner Arbeit als Hörbuchsprecher ist er als Synchronsprecher u.a. bekannt als deutsche Stimme von Richard Rycroft (Maester Wolkan) in „Game of Thrones“ und Nicolas in „Monster Island“.

 

Enthalten im Hörbuch (Audio-CDs):

Blut auf den Schienen

Peter Hiess, Christian Lunzer, Claus Vester (Spr.)
Die größten Verbrechen der Eisenbahngeschichte
4 CDs, ungekürzte Lesung, ca. 435 Min.
2025, cc-live
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